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Treue wird nicht belohnt? Warum loyale Mitarbeitende oft übersehen werden – und was du tun kannst

Unter einem meiner Beiträge auf LinkedIn stellte jemand eine wichtige, berührende Frage:

"Wie kann ein Unternehmen den Teufelskreis durchbrechen? Entweder neue Mitarbeitende teuer einstellen oder langjährige, treue Mitarbeitende weiterhin zu niedrig bezahlen?"

Diese Frage hat mich tief bewegt – denn sie trifft einen wunden Punkt in vielen Organisationen.

Es geht nicht einfach nur ums Gehalt. Es geht darum, wie Wertschätzung in Unternehmen gelebt wird. Oder eben nicht.

Warum bekommen neue Mitarbeitende oft höhere Gehälter?

In Zeiten von Fachkräftemangel und hartem Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt sehen sich viele Unternehmen gezwungen, neue Mitarbeitende mit höheren Gehaltsangeboten zu gewinnen. Der "Marktpreis" steigt, Unternehmen passen sich an.

Gleichzeitig bleiben bestehende Mitarbeitende häufig auf veralteten Gehaltsstrukturen sitzen. Eine Anpassung für alle wäre teuer – also wird oft nichts getan.

Doch genau hier liegt das Problem:

  • Erfahrung, Loyalität und Identifikation sind unbezahlbare Werte.
  • Verdeckte Kosten durch Fluktuation, Wissensverlust und Motivationseinbrüche sind oft höher als jede Gehaltserhöhung.
  • Emotionale Verletzungen führen zu innerer Kündigung – lange bevor Mitarbeitende tatsächlich das Unternehmen verlassen.

Die Geschichte von Anna: Wenn Loyalität nicht belohnt wird

Stell dir vor:

Anna arbeitet seit 7 Jahren in ihrem Unternehmen. Sie ist engagiert, denkt mit, übernimmt Verantwortung. Immer wieder geht sie die Extrameile.

 

Eines Tages erfährt sie, dass ein neuer Kollege – in derselben Position – ein deutlich höheres Gehalt erhält.

 

Für Anna ein Schock. Nicht nur wegen des Geldes. Sondern wegen der fehlenden Anerkennung.

Sie fühlt sich übersehen. Entwertet. Ersetzt.

Und irgendwann stellt sie sich die Frage: "Bin ich hier überhaupt noch richtig?"

Was Unternehmen über Wertschätzung und Gehalt verstehen müssen

Betriebszugehörigkeit allein rechtfertigt keine Gehaltserhöhung – das ist klar. Aber:

  • Wer über Jahre hinweg Verantwortung trägt,
  • wer mitdenkt, das Unternehmen aktiv mitgestaltet,
  • wer loyale Leistung bringt,

verdient mehr als nur ein "Danke".

 

Wertschätzung muss sich in Gesprächen, in Entwicklungsmöglichkeiten – und ja, auch in Gehaltserhöhungen zeigen.

Denn Gehalt ist nicht alles. Aber fehlende Anerkennung wird irgendwann über das Gehalt gemessen.

Was du tun kannst, wenn du dich nicht wertgeschätzt fühlst

Wenn du in einer ähnlichen Situation bist wie Anna, gibt es klare Schritte, die du gehen kannst:

1. Kenne deinen beruflichen Wert

Mach dir deine Erfolge bewusst und dokumentiere sie schriftlich. Denke dabei an:

  • Erfolgreich abgeschlossene Projekte und deren Impact.
  • Übernommene Zusatzaufgaben, Vertretungen oder Sonderprojekte.
  • Ideen oder Innovationen, die auf dich zurückgehen.
  • Feedback von Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten, das deine Stärken widerspiegelt.

Eine schriftliche Sammlung dieser Leistungen wird dir helfen, deinen eigenen Wert klarer zu sehen und im Gespräch selbstbewusst aufzutreten.

2. Vergleiche dein Gehalt mit dem Marktwert

Recherchiere sorgfältig:

  • Nutze Gehaltsreports, Jobportale und Branchenumfragen.
  • Tausche dich diskret in deinem Netzwerk aus.
  • Berücksichtige Region, Unternehmensgröße und Erfahrungsniveau.

Wichtig: Bleibe objektiv. Marktrecherche ist keine Verhandlungsdrohung, sondern eine Basis für eine realistische Einschätzung.

3. Bereite ein professionelles Gehaltsgespräch vor

Ein gutes Gespräch braucht Vorbereitung:

  • Wähle den richtigen Zeitpunkt (z. B. nach einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt).
  • Bereite eine Argumentationsstruktur vor: Welche Leistung bringst du? Welchen Mehrwert stiftest du?
  • Formuliere deinen Wunsch konkret: "Auf Basis meiner Leistungen und der aktuellen Marktentwicklung möchte ich über eine Anpassung meines Gehalts sprechen."
  • Antizipiere mögliche Gegenargumente und bereite ruhige Antworten darauf vor.

4. Achte auf die Reaktion deines Arbeitgebers

Beobachte aufmerksam:

  • Wird dein Anliegen ernst genommen?
  • Zeigt dein Arbeitgeber Wertschätzung und Bereitschaft, eine Perspektive zu entwickeln?
  • Oder wird dein Beitrag relativiert und dein Wunsch abgetan?

Nicht jede Antwort ist eine sofortige Gehaltserhöhung – aber echtes Interesse an deiner Entwicklung ist ein wichtiges Signal.

5. Triff eine bewusste berufliche Entscheidung

Je nach Verlauf des Gesprächs hast du Optionen:

  • Vereinbare klare, nachvollziehbare Ziele für eine zukünftige Gehaltserhöhung.
  • Suche proaktiv nach internen Entwicklungsmöglichkeiten.
  • Oder überlege offen, ob ein Wechsel zu einem Unternehmen, das deine Stärken erkennt und fördert, der nächste logische Schritt sein könnte.

Denke daran: Nicht jeder Wechsel ist eine Niederlage. Manchmal ist er ein mutiger Schritt in Richtung Wertschätzung, Wachstum und beruflicher Erfüllung.

 

Du bist nicht zu teuer. Vielleicht bist du einfach am falschen Ort.

Fazit: Wertschätzung zeigt sich nicht nur auf der Gehaltsabrechnung

Wertschätzung beginnt im Herzen eines Unternehmens – und zeigt sich in seinen Entscheidungen.

 

Wer loyale, engagierte Mitarbeitende halten will, muss mehr bieten als Versprechungen:

  • Entwicklungschancen,
  • faire Vergütung,
  • echte Anerkennung,
  • und ein Umfeld, in dem Menschen wachsen können.

Denn Talente zu gewinnen kostet viel – aber Talente zu verlieren kostet mehr.

 

Und an alle Annas da draußen:

 

Dein Wert hängt nicht davon ab, ob andere ihn erkennen. Er beginnt damit, dass du ihn selbst siehst.

Ich begleite dich gerne auf deinem Weg, deinen beruflichen Wert zu erkennen, mutig einzufordern oder den nächsten Schritt zu wagen.

Irina Stremel

Karriereberaterin mit Herz | HR-Expertin | Gründerin von Phoenix

„Ich begleite Menschen in beruflichen Umbruch-situationen – mit Klarheit, Strategie und viel Herz.


Mein Antrieb: Dass du dich beruflich nicht mehr klein machst, sondern deinen Platz einnimmst.

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